Scheidenpilz
Jede dritte Frau erkrankt während der Schwangerschaft an einem Scheidenpilz. Infolge der hormonellen Umstellung ändert sich auch das Milieu der Vaginalschleimhäute, der Säuregehalt der Scheidenflüssigkeit nimmt ab und Keime können sich leichter festsetzen. Ein Vaginalpilz macht sich durch starken Juckreiz und gerötete Schleimhäute bemerkbar.
Beim Wasserlassen verspüren die Betroffenen häufig ein Brennen, manchmal sogar leichte Schmerzen. Das ist extrem unangenehm kann aber durch durch antimykotische Medikamente auf Basis von Clotrimazol oder Nystatin gut behandelt werden. Beide Wirkstoffe sind nach jetzigen Erkenntnissen für das Ungeborene völlig unschädlich, dennoch sollten Betroffene von einer Selbstmedikation Abstand nehmen und zunächst immer ihren Arzt oder ihre Hebamme um Rat fragen. Der Scheidenpilz stellt für den Embryo keine Gefahr dar, er kann aber während der Geburt auf das Kind übertragen werden. Für Frühchen kann eine so erworbene Infektion problematisch werden, deshalb sollten Schwangere eine Pilzinfektion schnellstmöglich behandeln lassen.
Schwangere können einer Vaginalpilzinfektion durch bestimmte Verhaltensweisen vorbeugen. Nach dem Stuhlgang sollten sie den After immer von vorne nach hinten reinigen, um keine Darmkeime in den Vaginalbereich zu bringen. Eine übertriebene Intimhygiene mit antibakteriellen Seifen, Sprays oder Spülungen ist kontraproduktiv und zerstört nur den schützenden Säuremantel der Haut, besser ist eine täglich Reinigung mit milden Syndets. Bei wiederkehrenden Scheidenpilzinfektionen lohnt es sich die Vaginalflora die milchsäurehaltigen Präparate gezielt aufzubauen, die Erreger können sich dann erst gar nicht festsetzen.