Pucken
Das Pucken ist ein traditionelles aber kontrovers diskutiertes Verfahren der Säuglingsbehandlung. Beim Pucken wird das Neugeborene in eng anliegende Pucktücher gewickelt, die praktisch keinen Bewegungsspielraum lassen. Die künstlich herbeigeführte Enge soll eine warme gebärmutterähnliche Umgebung schaffen und dadurch dem Kind ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben. Studien haben ergeben, dass gepuckte Kinder länger schlafen und seltener spontan erwachen. Die Befürworter des Puckens sprechen von einer insgesamt beruhigenden Wirkung und empfehlen die Methode unter anderen zur Behandlung von Schreibabys. Auf der anderen Seite haben Studien gezeigt, dass gepuckte Kinder ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen und Fehlstellungen der Hüfte haben. Sie nehmen weniger schnell an Gewicht zu und sterben häufiger am plötzlichen Kindstod. Pucken führt zwangsläufig zu einem selteneren Hautkontakt zwischen Mutter und Kind, was dessen Entwicklung nachhaltig beeinträchtigen kann. Die Neugeborenen reagieren unterschiedlich auf das Pucken. Viele wehren sich anfangs gegen die feste Umwicklung oder reagieren mit Weinanfällen. Insgesamt ist dieses traditionelle Verfahren sehr kritisch zu betrachten.