Geburtsstillstand
Als Geburtsstillstand bezeichnen Mediziner eine ungewöhnlich lange Pause des Geburtsvorgangs. Der Zeitraum ist nicht eindeutig definiert. Nach den Kriterien der ACOG, der größten amerikanischen Gynäkologengesellschaft, hängt die Beurteilung davon ab, wie viele Kinder die Frau bereits geboren und ob sie eine Peridualanästhesie (PDA) bekommen hat.
Bei Erstgebärenden mit PDA, spricht man nach einer Pause von drei Stunden von einem Geburtsstillstand, ohne PDA bereits nach zwei Stunden. Bei Mehrgebärenden verkürzt sich der maßgebliche Zeitraum um jeweils eine Stunde.
Zahlreiche Ursachen können zu einem Stillstand des Geburtsvorgangs führen. In der Eröffnungsphase kann eine ungünstige Lage des Kindes Probleme bereiten. Manchmal ist der Kopf des Kindes einfach zu groß für das Becken der Mutter oder die Gebärmuttermuskulatur ist bereits zu erschöpft um das Kind heraus zu pressen.
Je nach Lage des Babys im Geburtskanal, unterscheiden Mediziner zwischen einem Geburtsstillstand im Beckeneingang, der Mitte oder der Beckenbodenebene. Vom Befund hängt das weitere Vorgehen ab. Manchmal ist es notwendig wehenhemmende Mittel zu geben um ein Reißen der Gebärmutter zu verhindern, oder die Wehentätigkeit anzuregen um die Schwäche der Gebärmuttermuskulatur zu beheben. Mitunter ist es notwendig das Kind per Kaiserschnitt zu auf die Welt zu bringen.