Extrauteringravidität (EUG)
Definition: Extrauteringravidität bezeichnet eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutterhöhle (Cavum uteri). Sie wird auch ektope Schwangerschaft genannt. Meist tritt sie im Eileiter (Eileiterschwangerschaft) auf. Sie kann aber auch in der Bauchhöhle vorkommen. Kommt es zu einer Schwangerschaft im Gebärmutterhals, der Gebärmutterwand oder im intramuralen Teil des Eierstocks ist dies strenggenommen keine Extrauteringravidität, wird aber in der deutschen Übersetzung der ICD-10 als solche bezeichnet. Der Fötus ist meist nicht überlebensfähig. außerdem stellt eine Extrauteringravidität durch innere Blutungen ein Risiko für die Mutter dar.
Häufigkeit: Von 100 Schwangerschaften sind ca. 1 bis 2 Schwangerschaften extrauterin. Dabei handelt es sich meist um Eileiterschwangerschaften. Die Fertilität nach einer Extrauteringravidität beträgt 55%. Dabei besteht jedoch ein Rezidivrisiko von 15%. Parallel zu der Zunahme der sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten und der Zunahme der In-vitro-Fertilisation, nahm in den letzten Jahren auch das Auftreten der Extrauteringravidität zu.
Entstehung: Extrauteringravidität entsteht, wenn es zwischen dem 5. und 6. Tag nach der Befruchtung zu einer Störung beim Transport der Blastozyste in die Gebärmutterhöhle oder ihre Einnistung kommt. Der Embryo heftet sich dabei oft an die Eileiterschleimhaut ein und wächst in sie hinein.
Ursachen: Zu den Risikofaktoren gehören zum Einen vorhergehende Extrauteringraviditäten, aber auch unter anderem entzündlich bedingte Krankheiten im Beckenbereich, Ausschabungen, vorangegangene Eingriffe am Eileiter, Rauchen, aber auch eine frühere Sterilisation.
Symptome: Die Symptome einer Extrauteringravidität können sehr milde sein oder auch ganz fehlen. Oft zeigt sich eine Extrauteringravidität zwischen der 5. und 8. Woche nach der ersten Menstruationsblutung. Zu den Symptomen können Brustspannen, häufiger Harndrang, Übelkeit und Erbrechen, ausbleibende Periode, Unterbauchschmerzen und leichte vaginale Blutung gehören. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft kommt es zu stärkeren Schmerzen.
Behandlung: Eine Extrauteringravidität wird meist chirurgisch entfernt. Sie kann seit 1993 aber auch medikamentös entfernt werden.