Chordozentese (Nabelschnurpunktion)
Die Chordozentese, auch bekannt als Nabelschnurpunktion, ist ein Untersuchungsverfahren der pränatalen Diagnostik, bei der Blut aus der Nabelschnurvene des Ungeborenen entnommen wird. Die Untersuchung dient der Früherkennung von Krankheiten und bietet zugleich Gelegenheit zur intravenösen Verabreichung von Medikamenten. Vor der Untersuchung prüft der Arzt mittels Ultraschall die Lage des Ungeborenen und der Plazenta (Mutterkuchen) um eine geeignete Stelle für den Einstich zu finden. Anschließend sticht er eine dünne Punktionsnadel unter ständiger Ultraschallkontrolle durch die Bauchdecke der Mutter und schiebt sie bis in die Nabelschnurvene des Kindes. Bei der Chordozentes wird nur eine geringe Menge Blut (ca. zwei Milliliter) entnommen, im Anschluss muss die Mutter eine halbe Stunde liegend ausruhen und innerhalb der nächsten sieben Tage auf Sport oder körperliche Arbeiten verzichten.
Wann wird eine Chordozentese durchgeführt?
Bei bestimmten Krankheiten oder Auffälligkeiten wird etwa ab der 17. Schwangerschaftswoche eine Nabelschnurpunktion durchgeführt, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Dazu zählen unter anderem:
- auffällige Organbefunde bei der Ultraschalluntersuchung
- Verdacht auf Chromosomenstörungen beim ungeborenen Kind
- Infektionskrankheiten des Kindes, die eine Bestimmung von Erregern / Antikörpern notwendig machen
- Verdacht auf Blutgruppenunverträglichkeit
- Verdacht auf Anämie (Blutarmut)
Risiken bei einer Nabelschnurpunktion
In etwa 0,5 bis 0,7% aller Fälle kommt es nach einer Nabelschnurpunktion zu Fehl- oder Frühgeburten infolge von Blutungen, Wehen oder Fruchtwasserabgang. Die Häufigkeit von Komplikationen ist ganz wesentlich von der Erfahrung und dem Geschick des ausführenden Arztes abhängig.