Fehlgeburt
Als Fehlgeburt oder Abort bezeichnen Mediziner das vorzeitige Ende der Schwangerschaft durch Ausstoßung/Absterben eines weniger als 500 Gramm schweren Embryos/Fötus. Fehlgeburten stellen die häufigste Schwangerschaftskomplikation dar, man geht davon aus, dass etwa 30% aller Frauen im Laufe ihres Lebens einen Abort erleiden. Zu den typischen Symptomen einer Fehlgeburt zählen vaginale Blutungen und Schmerzen im Unterbauch. Manchmal geht mit der Blutung die Fruchtblase ab, sie erscheint dann als eine mit rosafarbener Flüssigkeit gefüllte Blase und ist häufig mit Blutgerinnseln durchsetzt.
Wenn solche Beschwerden auftauchen sollten Schwangere schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Viele Frauen bemerken aber gar nichts von ihrem Abort, weil sie die damit einhergehende Blutung als unregelmäßige Menstruation deuten und noch gar nichts von ihrer Schwangerschaft wussten. Die meisten Fehlgeburten finden im Frühstadium der Schwangerschaft statt, ein großer Teil der befruchteten Eizellen geht spontan verloren.
In der Medizin unterscheidet man zwischen Früh- und Spätaborten. Die Trennlinie markiert meistens die 12. Schwangerschaftswoche. Je nach Gewicht der Frucht, spricht man auch von einer Totgeburt, das ist in der Regel ab einem Gewicht von 500 Gramm der Fall, welches die meisten Föten ab der 22. Schwangerschaftswoche erreichen. Im Gegensatz zur Totgeburt unterliegt die Fehlgeburt nicht der standesamtlichen Meldepflicht, seit 2013 können die Standesämter aber auf elterlichen Wunsch die Fehlgeburt bescheinigen.
Im Laufe der Schwangerschaft sinkt das Risiko für eine Fehlgeburt immer weiter ab. Frauen, die bereits einmal ein Kind verloren haben, müssen aber mit einem dauerhaft erhöhten Fehlgeburtsrisiko leben, sie bedürfen einer intensiven medizinischen Überwachung während der Schwangerschaft.