Blasensprung
Unter dem Begriff „Blasensprung“ versteht man die Öffnung der Fruchtblase und den vollständigen oder teilweisen Abgang des Fruchtwassers. Der Blasensprung erfolgt meistens ganz spontan nach dem Einsetzen der Geburtswehen und gilt als klares Anzeichen für den Beginn der Geburt. Zur Beschleunigung oder Erleichterung der Geburt, kann der Arzt eine Amniotomie durchführen, also die Fruchtblase von außen durchstechen .
Bei einem vorzeitigen Blasensprung platzt die Fruchtblase bereits vor dem Einsetzen der Geburtswehen. Das kann aufgrund eines Risses in der Amnionhöhle geschehen und je nach Zeitpunkt eine Gefährdung für das Ungeborene darstellen. Zu den möglichen Komplikationen zählen aufsteigende Infektionen bei der Mutter, Lungenschäden beim Kind, sowie Fehl- und Frühgeburten. Der verfrühte Blasensprung wird häufig durch Genitalinfektionen der Schwangeren ausgelöst. Bei der Hälfte aller Fälle, führt der vorzeitige Blasensprung innerhalb der folgenden 48 Stunden zur Niederkunft. In 7 bis 9% aller Fälle, verschließt sich der Riss in der Fruchtblase von selbst wieder und das Fruchtwasser bildet sich neu.
Die Folgen und Behandlungsmöglichkeiten eines vorzeitigen Blasensprungs richten sich in erster Linie nach dem Zeitpunkt des Eintretens. Je früher Teile des Fruchtwassers während der Schwangerschaft verloren gehen, umso schlechter die Prognose.