Cerclage
Unter dem französischen Begriff Cerclage wird ein operativer Eingriff bei bestehender Schwangerschaft verstanden, der den Muttermund zur Vermeidung von Frühgeburten verschließt. Während er vor einigen Jahrzehnten noch ein Routineeingriff war, wird die Cerclage heute nur noch bei Mehrlingsschwangerschaften zwischen der 14. und 16. Schwangerschaftswoche angewendet. Öffnet sich der Muttermund einer Schwangeren zu früh, kann außerdem bis zur 28. Schwangerschaftswoche eine Cerclage durchgeführt werden. Während des Eingriffs, der unter Vollnarkose stattfindet, wird der Gebärmutterhals durch ein Kunststoffband umschlungen und zugezogen, kurz vor dem errechneten Geburtstermin wird das Band entfernt. Nach einer neuen Methode kann der Gebärmutterhals auch durch einen Weichgummiring verschlossen und dabei auf eine Narkose verzichtet werden. Die Cerclage gilt als umstrittener Eingriff, dessen medizinische Notwendigkeit häufig diskutiert wird.